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Skitickets früher und heute

Von der Papier-Punktekarte zur Hightech-Chipcard

„Erst einmal die Punktekarte Zwicken“… so hieß es in den Anfangsjahren des Skifahrens für alle Liftbenutzer. Also raus aus dem Handschuh, in die Tasche greifen und die mittlerweile vom Schnee und oftmaligen Hervorziehen verknitterte Punktekarte aus Papier vorzeigen. Der „Liftler“ stand damals noch am Einstieg vor seinem Häuschen, um das entsprechende Feld auf der Karte mit einer kleinen Kneifzange zu entwerten….

Heute hat man sein Skiticket sicher in der Tasche verwahrt und berührungslos werden die Informationen im geschmeidigen Vorbeigleiten am Terminal ausgelesen. Doch der Reihe nach…

 

Ab 1945/46 sorgte der erste Lift am Kohlmais in Saalbach für eine bequeme Auffahrt. „Anfangs zahlte man in einem kleinen Kassenhäuschen für jede einzelne Bergfahrt“, erinnert sich Wilfried Höller, ehemaliger Betriebsdirektor der Saalbacher Bergbahnen. Schon etwas fortschrittlicher waren in den Folgejahren die sogenannten Punktekarten Je zehn Fahrten waren als einzelne Felder auf einer Pappkarte gedruckt. Bei jeder Fahrt wurde am Einstieg zum Lift ein Feld mit einer Lochzange von einem Bergbahnenmitarbeiter, umgangssprachlich „Liftler“, gezwickt und entwertet. Die Zangen waren zusätzlich mit einem mechanischen Zahlrad versehen, so konnte man am Ende des Tages sehen, wie viele Fahrten am jeweiligen Lift gezwickt wurden.

Die Karte am Gummiband

Etwa um 1975 wechselte man erstmals auf Plastikkarten mit eingeprägter Seriennummer. Meist wurden sie in Kombination mit einem innovativen Skizipp – einer Plastik-Halterung mit ausrollbarem Gummiband, an dem die Liftkarte befestigt wurde – verwendet. Denn bei jedem Lift im Skigebiet musste die Karte durchs Fenster des Lift-Häusels in einen Registrierdrucker gesteckt werden. „Doch das permanente Zücken der Karte war lästig und am Skizipp flog die Plastikkarte bei schnellen Abfahrten schmerzhaft um die Nase, also ging man im Jahr 1980, als der Skicircus richtig Fahrt aufnahm, wieder auf eine reine Sichtkontrolle über. Farbige Papierkarten in einer einfachen Plastikhülle mit Gummiband um den Hals getragen, wurden nur einmalig an der Talstation beim Eintritt kontrolliert“, erinnert sich Wilfried Höller.

Kühe als Vorbild fürs neue System

Im Jahr 1988 hatte Wilfried Höller eine innovative idee: „Von amerikanischen Landwirten wusste ich, dass ihre Kühe mit einem Chip im Ohr versehen sind, der zeigt, ob sie schon gemolken wurden und ob sie schon am Futtertrog waren. Ein darauf basierendes Zutrittssystem wollte ich für den Skicircus. Die Firma SKIDATA entwickelte erstmalig eine solche Chipkarte – die KeyCard. Bei der Benutzung am Lifteinstieg musste man die Karte damals allerdings noch direkt ans Lesegerät halten, um grünes Licht für den Zustieg zu bekommen.“ 

Zukunftsmusik

Franz Holzer ist Geschäftsführer des Salzburger Unternehmens SKIDATA und verrät: „Der Status Quo im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ist der berührungslose Zugang zu den Liften mit einer Chipkarte in der Tasche. Doch wir sind bereits am Komponieren der Zukunftsmusik! Schon in ein bis drei Jahren wird eine App am Smartphone die Chipkarte ersetzen können! Das Vergessen oder Verlieren des Skitickets ist dann Schnee von gestern.“

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