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Winterwandern in Saalbach
Wer das Glemmtal kennt, der weiß bestimmt von den lässigen Winterwanderwegen, die sich durch Berg und Tal schlängeln. Neben den abwechslungsreichen Abfahrten im 270 Pistenkilometer großen Skigebiet ist es eine wunderbare Abwechslung, die Landschaft zu Fuß zu erkunden. 140 geräumte Winterwanderwege werden insgesamt angeboten. Es gibt gemütliche Spaziergänge ebenso wie anspruchsvolle Touren. Etwas, das alle gemeinsam haben: die herrlichen Ausblicke und die traumhafte Bergkulisse! Man kann das Winterwandergebiet allein erkunden (ein ausführliches Kartenmaterial dazu gibt es online und gedruckt im Tourismusverband) oder an einer der abwechslungsreichen und geführten Wanderungen teilnehmen. Ich habe mich heute dem Bergwanderführer Hans Adelsberger und einigen motivierten Wanderern angeschlossen. Spannend, was der einheimische Guide so zu erzählen weiß!
Unsere Route – eine gemütliche Wanderung mit bestem Panorama
Wir treffen uns um kurz vor 10 Uhr an der 12er KOGEL Bahn in Hinterglemm. Ein guter Treffpunkt für alle, die mit dem eigenen Auto (es steht ein kostenfreier Parkplatz zur Verfügung) oder mit dem im gültigen Skipass inkludierten Skibus (die Bushaltestelle liegt direkt an der Station) anreisen. Im Gepäck: gutes Schuhwerk (ist in den Bergen immer zu empfehlen), wetterfeste Kleidung, Sonnenschutz und etwas zu trinken für zwischendurch.
Heute ist das Wetter ist wechselhaft. Manche entscheiden sich aus diesem Grund für eine Winterwanderung, andere möchten einen Tag Skifahr-Pause einlegen, wieder andere möchten die Region mit einem einheimischen Guide erkunden und manche haben Lust auf einen gemütlichen Tag und einen gemeinsamen Besuch auf der Hütte. Alle sind sich einig – dieses Angebot ist perfekt für alle, die die Berge lieben und gerne wandern.
Nachdem sich Hans bei der Gruppe vorgestellt hat und grob über den Streckenverlauf berichtet, marschieren wir Richtung Sportzentrum los. Hans kennt die Region wie seine Westentasche und weiß so einiges über aktuelle Events, Veranstaltungen und die Wetterlage zu erzählen. Seit 25 Jahren führt er nun Gäste im Sommer und im Winter zu den schönsten Plätzen des Glemmtals. Ursprünglich war Hans Koch. Aber die Liebe zur Natur und die Leidenschaft für die Bewegung an der frischen Luft haben ihn letztendlich zur Tätigkeit als Skilehrer und später Bergwanderführer gebracht. „Bergwanderführer zu sein ist eigentlich mehr Berufung als Beruf“, so Hans. „Man trifft Menschen aus aller Welt. Oft spricht man nicht mal dieselbe Sprache. Aber in den Bergen versteht man sich trotzdem irgendwie.“
Der Weg führt uns auf der Promenade entlang der Saalach bis zum Lindlingweg. Ab hier geht’s bergauf. Die Straße schlängelt sich bequem bis zur Rosswaldhütte. Für die vier Kilometer brauchen wir etwas mehr als eine Stunde und 30 Minuten.
Auf der gemütlichen Hütte werden regionale Schmankerl serviert – perfekt für eine kurze Rast bei köstlichem Kaffee und duftendem Kaiserschmarrn. Wir genießen die feinen Speisen und die erfrischenden Getränke in der Sonne und erfreuen uns am Panorama. Und ich muss zugeben: Obwohl ich den Ausblick seit meiner frühsten Kindheit kenne, staune ich doch immer wieder über diese besondere Schönheit.
Nachdem sich alle gestärkt haben und die Hüttenwirtin Marianne ein Schnapserl bringt, machen wir uns wieder auf.
Der Weg zurück führt gemütlich Richtung Reiterkogel-Mittelstation - vorbei am neu gebauten Speicherteich und durch einen märchenhaften Wald (der im Sommer Teil vom Berg Kodok ist) – bis hin zur Gondel. Dieser Lift ist der einzige an dieser Stelle, der von Fußgängern genutzt werden kann. Die Sessellifte, die auf den Gipfel führen, sind Skifahrern und Snowboardern vorbehalten.
Hans erklärt der Gruppe, dass dieser Lift auch der Zubringer zur beliebten Rodelbahn sei, an deren Startpunkt wir vorbeikommen.
Nach kurzer Fahrt steigen wir an der Reiterkogel-Talstation aus. Wir verabschieden uns von der Gruppe. Ab hier geht jeder wieder seine eigenen Wege.
Es ist immer wieder spannend, welche Menschen man auf den Wanderungen trifft. Aus völlig unterschiedlichen Ländern und Regionen, manche um einige Jahrzehnte älter, manche jünger. Und trotzdem hat man eines gemeinsam: die Liebe zu den Bergen. Spannende Gespräche bei atemberaubender Kulisse. Hans hat die Gruppe mit seinem Schmäh fest im Griff. Mit einem Lächeln auf den Lippen beantwortet er alle Fragen der Mitwanderer und erzählt so einiges über die Region und ihre Besonderheiten. Er passt die jeweilige Tour ans Wetter und an die Gruppe an und alle freuen sich über einen schönen Wandertag in den Bergen. Was will man mehr?
Unsere Wanderung in Zahlen:
- Dauer: 3,5 Std. (davon 2,5 Std. Gehzeit)
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Fazit: SEHR EMPFEHLENSWERT!
Die Wanderungen im aktuellen Wochenprogramm
Es gibt unterschiedlichste Wanderungen im Glemmtal. Während wir uns an diesem Tag für eine sehr gemütliche Tour entschieden haben, gibt’s anspruchsvolle Routen und so einige Höhenmeter zu überwinden. Ihr findet den aktuellen Plan der kostenlosen Wanderungen im aktuellen Wochenprogramm unter saalbach.com/events. Hans und seine Kollegen freuen sich schon, euch durch die Gegend zu führen. Sie kennen die schönsten Plätze ihrer Heimat und lieben es, diese mit Menschen aus Nah und Fern zu teilen.
Und hier noch eine meiner persönlichen Lieblingswanderungen:
Der Hinterglemmer Talschluss verzaubert mich im Winter immer wieder mit seiner eisigen Schönheit, aber auch mit der Vielseitigkeit der Erlebbarkeit. Wer mag, kann mit den Pferdeschlitten zur Lindlingalm fahren, dort einkehren und bei besten Schmankerln die Aussicht genießen. Außerdem gibt’s die Golden Gate Bridge der Alpen und den Baumzipfelweg zu erkunden.
Ich gehe dann gerne auch noch weiter: über die Saalalm zur Ossmannalm und zurück. Die Kulisse ist einzigartig – und der Tristkogel scheint zum Greifen nah.
Einkehrtipps:
Lindlingalm: Probiert unbedingt das Heidelbeeromlett!
Ossmannalm: Hier gibt’s die Kaspressknödel mit hausgemachtem Käse, die probiert werden sollten.
Die Wanderung (Talschluss-Runde) in Zahlen:
- Distanz: ca. 9,6 Kilometer (vom Parkplatz in Lengau und zurück)
- Dauer (ohne Einkehr): ca. 2 Std.
- Schwierigkeitsgrad: leicht
Viel Spaß beim Erkunden der Winterwanderweg-Region Saalbach Hinterglemm. Egal, für welche Tour ihr euch entscheidet: Es lohnt sich!