Annas Traum vom Fliegen | © Anna Überegger flynsoul
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Anna's Traum vom Fliegen

Tandemparagleiten

Von meiner Heimat im Chiemgau hat es mich vor einem Jahr für einen neuen Job nach Saalbach Hinterglemm verschlagen. Neue Leute, neue Abenteuer und neue Erfahrungen, auf die ich mich absolut freue. Bald schon lernte ich bei mir in der Arbeit Florian Hasenauer von „Fly´n Soul“ kennen, der auch Tandemflüge macht. Und in dieser Story werde ich mir den Traum vom Fliegen erfüllen und mich ins Reich der Lüfte begeben! Begleitet mich auf meinem ersten Tandemflug!

Es ist ein Vormittag mit Kaiserwetter. Ein absoluter Traumtag mit Sonnenschein und blauem Himmel, nur ganz kleine Schäfchenwolken haben sich ab und zu verirrt. Ich fahre nach Hinterglemm zum Meeting Point am 12er Express. Am Parkplatz angekommen sehe ich auch schon die ersten Paragleiter in der Luft. Puh, Jetzt wird mir schon etwas mulmig im Bauch, wenn ich das von hier unten sehe und ich aber bald da oben sein soll. Ein „Hallo Anna“ holt mich aus meinen Gedanken zurück und da steht auch schon mein Pilot mit ein paar anderen Piloten und Passagieren am selbst gezimmerten „Bungalow“.

 

Die Flugvorbereitungen im Tal

Flo stellt mir Daniel und die anderen Piloten vor von denen ich herzlich begrüßt werde. Jetzt werde ich von Flo mit einer warmen Hose und Jacke sowie einem Helm ausgestattet. Meine Schuhe sind leider nicht sehr gut geeignet zum Fliegen, da drückt er mir auch gleich noch passende Leihschuhe in die Hand. Das ist echt praktisch, vor allem wenn man direkt von der Piste kommt  und sich á la Ski-In/Ski-Out spontan für das Fliegen entscheidet. Eine passende Brille bekomm ich auch noch aufgesetzt und mit einem letzten kontrollierenden Blick prüft Flo, ob alles passt. „So, dann machen wir uns mal auf den Weg“, heißt es dann nur noch.

Gemeinsam mit den anderen Piloten und den Passagieren gehen wir in Richtung Westgipfelbahn, welche uns zu unserem Starplatz bringt. In der Gondel checken Flo und Daniel nochmals den Wetterbericht und die Web-Cams an den verschiedenen Liftstationen. Neugierig frage ich Flo, wie lange er denn schon fliege und wie viele Flüge er denn schon gemacht habe. Flo lächelt mich an, da er genau weiß wie unsicher ich bin, und antwortet: „Ich fliege seit ich 15 Jahre alt bin und inzwischen sind es ca. 600 Tandemflüge pro Jahr.“ Ich staune nicht schlecht als ich das höre. Ob sie denn bei jedem Wetter fliegen, frage ich weiter und Flo antwortet: „Die Sicherheit unserer Passagiere ist das A und O in unserem Beruf. Die Wetterbedingungen müssen perfekt sein. Wir sind schon sehr oft vom Berg wieder mit der Gondel abgefahren, weil einfach zu viel Wind war. Da kann die Sonne scheinen und keine einzige Wolke am Himmel sein. Daniel und ich sind ein eingespieltes Team und sind uns auch immer einig wenn es um solche Situationen geht“. Je mehr ich mich mit den beiden Piloten unterhalte umso ruhiger werde ich und fühle mich wirklich sicher bei dem was ich hier vorhabe.

 

Bauchkribbeln und Premium-Panorama

Oben am Gipfel angekommen, sind es nur noch wenige Meter zu unserem Startplatz. Man hat von hier oben aus jetzt schon einen tollen Panoramablick auf Saalbach Hinterglemm und weit darüber hinaus. Wie wird das dann wohl von oben aussehen?  Ich muss zugeben, die Nervosität kommt doch wieder etwas zurück, jetzt so kurz vor meinem ersten Tandemflug. Auf dem Startplatz packt Flo aus seinem Rucksack zwei Sitzgurtzeuge aus, die auch wie Rucksäcke aussehen, nur mit viel mehr Schlaufen und Karabiner dran. Er hilft mir hinein, macht alle Schließen zu und kontrolliert nochmal alles nach. Das gleiche macht er auch bei sich selbst. Jetzt wird der Schirm aus dem anderen Rucksack herausgeholt und auf dem Startplatz ausgelegt. Flo hält das Ende der langen Leinen fest und lässt die Kappe durch den Wind einmal kurz aufblasen und schon liegt der Schirm sauber ausgebreitet vor uns. Wow, das ging jetzt aber schnell! Flo nimmt die vielen Leinen in die Hand und hängt die Schlaufen vom Schirm bei sich ein, danach werde ich bei seinem Gurtzeug miteingehängt. Meine Knie sind weich, jetzt gibt es kein Zurück mehr für mich.

Den Boden unter den Füßen verlieren

Flo erklärt mir, dass wir sehr guten Wind hätten und ich nur ein paar Schritte nach vorne gehen brauche, sobald er es sagt. Dann geht alles recht schnell. Der Schirm wird vom Wind aufgeblasen und steigt über uns auf. Ich werde ein wenig nach hinten gezogen aber nach wenigen Schritten sind wir dann auch schon in der Luft und fliegen über staunende Skifahrer hinweg. Ich kann mir einen kurzen Jubelschrei auch nicht verkneifen. So fühlt es sich also an, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ganz bequem und ruhig gleiten wir über das Glemmtal hinweg mit einer wunderschönen Aussicht auf die verschneite Winterlandschaft. Ein Stück Freiheit erlebt man hier oben wo man einfach mal seine Seele baumeln lassen kann. Die Aufregung ist wie weggeblasen und ich bin nur noch am Schauen und Staunen, wie klein alles unter uns ist. Wir fliegen über Almhütten und Pisten hinweg von wo uns die Leute zuwinken.

 

Sanfte Landung

Während des Fluges macht Florian mit einer Actioncam Bilder und Videos von uns mit witzigen Posen und Bewegungen. Sogar den Schirm durfte ich kurz mal steuern. Trotz aller Vorfreude hätte nicht gedacht, dass mein Tandemflug es so einen enormen Spaß machen würde. Nach einer guten halben Stunde haben wir dann unseren Landeplatz vor uns. Genauso schnell und unkompliziert wie der Start war, ist auch die Landung kein Hexenwerk. Einmal die Füße leicht angehoben und schon sitze ich auf meinem gut gepolsterten Gurtzeugen im Schnee und der Schirm fällt hinter uns auf den Boden.  Zurück am Boden bin ich nur noch am Grinsen und total aufgedreht. Ich bin so froh und glücklich, dass ich mir den Traum vom Fliegen erfüllt habe hier in Saalbach Hinterglemm. Ein tolles Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann! 

Vom Paragleit-Virus infiziert

„Ist das nicht ein absoluter Traumberuf, den du da hast, Flo?“, möchte ich von meinem Piloten wissen. „Sein Hobby zum Beruf zu machen ist wunderbar. Allerdings sollte man nie vergessen, wie groß die Verantwortung ist, die man dabei trägt. Das Schönste am Tandemfliegen ist die Freude unserer Gäste“. Und wo er recht hat, hat er recht! Wenn das mal kein Traum ist, den sich Florian hier in den letzten Jahren aufgebaut hat.

 

Inzwischen ist ein Jahr vergangen und dieses Gefühl von Freiheit, der Schwerelosigkeit und der Ruhe in der Luft hat mich nicht mehr losgelassen! Das will ich wieder erleben und habe daher beschlossen, selbst in die Luft zu gehen.  Letzten Sommer habe ich meinen Schein zum Gleitschirmpiloten gemacht und stehe nun mit den andern Piloten am Startplatz. Ich bin einfach nur glücklich darüber, dass der Traum vom Fliegen für mich wahr geworden ist.  

 

Wer selbst mal Lust aufs Tandemparagleiten hat, kann sich hier über die Möglichkeiten im Home of Lässig informieren:

 

Fly’n Soul Paragliding

info@flynsoul.com

www.flynsoul.com

 

Air-Star Paragliding

info@airstar.at

www.airstar.at 

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