- Familie
Familienwandern im Glemmtal
Wandern liegt voll im Trend, auch bei Familien. Während der erfahrene Alpinist auf den Gipfeln im Pinzgau seine persönlichen Highlights erlebt, ist für Kindern meist der Weg das Ziel. Damit das Familienerlebnis frei von bösen Überraschungen bleibt, sollten einige Tipps beachtet werden.
Wir sind auf den letzten Metern hoch zur Forsthofalm, die am Ende des Glemmtals auf knapp über 1.500 m Seehöhe liegt. Laura, Marie und Nico, unsere „lässigen Drei“ sind noch immer voll motiviert und freuen sich auf die bevorstehende Jause. Die gute Stimmung ist wieder am Höhepunkt. Doch das war heute nicht immer so. Ein paar hundert Meter weiter unten streikten die drei zum ersten Mal. „Laaangweilig! Die Füße tun weh! Ich will nach Hause!“, die Motivation war am Tiefpunkt. Da war guter Rat teuer. Im Gegensatz zu uns Erwachsenen wollen die Kinder auch beim Gehen immer beschäftigt werden. Alleiniges Wandern und der Ausblick auf die Naturlandschaft ist ihnen zu wenig. Sie brauchen Ziele um sich motivieren zu können. So haben wir auch das Tief der drei Mini-Wanderer mit dem Bach im Henlabgraben übertauchen können. „Da sehen wir sicher ein paar Forellen und vielleicht auch Frösche“, so unser Versprechen. Da war die Wanderlust gleich wieder voll da und die drei sprinteten den Wanderweg hoch.
Die Tourenwahl
Der Weg für die gemeinsame Wanderung sollte kindgerecht gewählt sein. Steile und schmale Pfade, Touren mit vielen Gefahrenstellen - oder gar Absturzgefahr - oder zu lange Touren sollten gemieden werden. Kinder im Vorschulalter sollten nicht viel länger als eine Stunde gehen. Auch die Gehzeit muss für Kinder anders berechnet werden. So brauchen Kinder ungefähr doppelt so lange für eine Wandertour als Erwachsene im normalen Wandertempo.
Für uns geht es jetzt nach der gemütlichen Einkehr weiter Richtung Talschluss. Unsere drei Kids haben genug gegessen und getrunken, um mit voller Energie den zweiten Teil der Tour zu bewältigen. Trotz einiger Einkehrmöglichkeiten haben wir immer genug Wasser und ein paar Snacks im Rucksack mit. Anders als wir Erwachsene brauchen Kinder viel öfter eine Energiezufuhr. Unser nächstes Ziel ist die Lindlingalm, mit Teufelswasser und Schnitza’s Holzpark Abenteuerspielplatz. Am Weg bergab durchsuchen wir die Wälder nach Schätzen. Gesucht und gefunden, ein paar gelb leuchtende Eierschwammerl packen wir in den Rucksack. Die anderen Pilze nehmen wir nicht mit, die kennen wir nicht. Wer weiß, ob sie ungenießbar oder giftig sind.
Was gehört in den Rucksack?
Die Sonne hat sich wieder durch die Wolken gekämpft. Wir packen unsere Sonnenhüte und Kappen aus und schmieren uns noch einmal mit Sonnencreme ein. Ausreichend Sonnenschutz ist im Gebirge nicht nur für Kinder ein Muss. Auch wir Erwachsene sollten uns vor der gefährlichen UV-Strahlung schützen. Im Rucksack darf ein Erste-Hilfe-Paket nicht fehlen, und auch ein Taschenmesser ist nie fehl am Platz. Sei es für die Jause oder für kleine Schnitzereien am Waldesrand.
Die Schuhe der Kinder sollten auch richtig ausgewählt sein. Es gibt bereits spezielle Wanderschuhe für Kinder, bei Kleinkindern reichen auch Sport- oder Freizeitschuhe mit einem guten Halt und ausreichenden Schutz für das Fußgelenk. Wenn Kinder müde werden, dann können sie auch ein paar Minuten auf der Schulter getragen werden. Die Motivation kommt dann meist schnell wieder zurück. Bei heißem Wetter können die Gebirgsbäche und Bergseen genutzt werden, um sich abzukühlen. So wie im eiskalten Quellwasser des Teufelswassers oder am seichten Ufer der munter sprudelnden Saalach. Nach dem erfrischenden Fußbad stehen uns die letzten paar hundert Meter zurück zu unserem Auto bevor. Unsere Wandertour ist schneller geschafft als gedacht, kein Wunder bei so viel Action auf den und neben der Wanderwege.