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Die Radl-Retter
Biken ist wohl für viele die schönste Sportart der Welt. Im Home of Lässig sind tagtäglich hunderte Biker auf den zahlreichen Lines & Trails unterwegs. Seit fünf Jahren sind auch die Mitarbeiter der Bike Patrol als Helfer auf zwei Rädern auf den Bergen in Saalbach und Hinterglemm anzutreffen. Sie sind quasi als mobile Ersthelfer auf den Lines & Trails unterwegs und bei Unfällen zuständig für die Erstversorgung und den Transport von Verletzten. Die Bike Patrol stellt so ein einzigartiges Vorzeigeprojekt dar, das es in Österreich sonst kein zweites Mal gibt.
Das Grundkonzept der Bike Patrol
13 Mitarbeiter sind im Sommer auf den Bike-Bergen im Home of Lässig stationiert. Anzutreffen sind sie in Hinterglemm am Westgipfel, am Zwölferkogel und am Reiterkogel sowie in Saalbach am Kohlmais und am Schattberg. Pro Berg ist je ein Hauptretter stationiert, in einem Dienstrad wechseln sich die Mitarbeiter hier ab. Zusätzlich gibt es Springer, die auf Abruf im ganzen Gebiet einsetzbar sind. Vieles schaffen die Retter alleine, brauchen sie aber doch einmal Unterstützung, kommen die Springer zum Einsatz. Auf Abruf sind auch die Bergrettung sowie der in Hinterglemm stationierte Rettungshubschrauber „Martin 6“ einsatzbereit.
Viele der „Radl-Retter“ sind im Winter als Pistenretter im Dienst der Bergbahnen. Sie kennen die Berge in Saalbach Hinterglemm also wie ihre Westentasche und können so bestmöglich entscheiden, wie sie am schnellsten zur Unfallstelle kommen. An Erfahrung in Sachen Erste Hilfe mangelt es definitiv nicht, denn die Erstversorgung von Verletzten ist das ganze Jahr über ihr Daily Business.
Immer mit dabei hat die Bike Patrol ihren Notfallrucksack. In diesem befindet sich Verbandsmaterial, Universalschienen sowie weitere nützliche Ausrüstung. Er wird täglich bei Dienstbeginn auf Vollständigkeit geprüft, nur so sind die Retter jederzeit einsatzbereit. Viele Mitglieder der Bike Patrol tragen zusätzlich noch ein Hipbag bei sich, um weitere nützliche Gadgets unterzubringen. Für den Worst Case gehört auch ein Defibrillator zur Ausrüstung der Bike Patrol.
Gute Ausstattung ist die halbe Miete
Um schnellstmöglich zu den Verletzten zu kommen, wurden der Bike Patrol Trek Slash Enduro Mountainbikes zur Verfügung gestellt. Hierbei bekommt jeder Mitarbeiter sein eigenes Bike, welches regelmäßig gewartet wird und auch in der Freizeit genutzt werden kann. Für Sicherheit sowie gute Sichtbarkeit am Bike sorgen Helme und Protektoren in auffälligen Farben, zur Verfügung gestellt von der Marke poc. Um bei der Arbeit auch noch richtig gut auszusehen, wurde eine Kooperation mit Maloja forciert. So tragen die Mitarbeiter stylische und funktionale T-Shirts, Longsleeves, Jacken und Hosen in einem liebevoll kreierten Bike Patrol Design.
„Mit Trek, poc und Maloja haben wir Partner gefunden, mit denen alles richtig gut funktioniert. Trek baut bekanntermaßen wahnsinnig gute Räder und die Produkte von poc sorgen für höchste Sicherheit. Bei Maloja spürt man, dass die einzelnen Kleidungsstücke einfach für das Biken und den Outdoor-Einsatz gemacht sind. Wenn man sich, so wie jetzt, mit seiner Ausstattung wohl fühlt, macht die Arbeit auch gleich viel mehr Spaß!“, hört man von Jochen Mitterer, der bereits von Anfang an Teil der Bike Patrol ist.
Vom Notruf zur Rettung
Verletzt sich ein Biker also auf einem Biketrail und setzt einen Notruf ab, landet dieser über die Bergbahnen schlussendlich direkt bei der Bike Patrol. Auf allen Bike-Strecken befinden sich Rettungspunkte, sichtbar durch kleine Schilder am Rand. Diese geben die genaue Position an und erleichtern so das Ingangsetzen der Rettungskette und somit das Lokalisieren des Anrufers. Mithilfe einer Rettungskarte weiß also die Bike Patrol sofort, wo sich der Verletzte befindet und wie er dort am schnellsten hinkommt.
Nach Alarmierung macht sich der Retter auf seinem Rad direkt auf den Weg zum Gestürzten, den er meist in wenigen Minuten erreicht. Schon bei Eintreffen können die erfahrenen Retter die Lage in der Regel gut einschätzen. Zuerst kümmern sie sich um die Erstversorgung, wobei die Bike Patrol für alle Eventualitäten, von der leichten Schürfwunde bis hin zur schwereren Verletzung, gerüstet ist. Anschließend folgt der wichtigste und meist auch schwierigste Teil, nämlich der Abtransport. Dieser erfolgt je nach Situation entweder mit dem Quad, zu Fuß mit Unterstützung des Retters oder per Hubschrauber.
Enorm wichtig ist natürlich auch der zwischenmenschliche Umgang mit den in Not geratenen Bikern. Kernaufgabe der Radl-Retter ist es hier, Verletzten die Angst zu nehmen und sie Schritt für Schritt bis zur Übergabe an das nächste Rettungsmittel zu unterstützen. Die bestmögliche Betreuung der Verletzten steht an oberster Stelle, sie sollen sich natürlich trotz ihrer misslichen Lage gut aufgehoben fühlen.
Abseits der Einsätze
Die Mitarbeiter der Bike Patrol sind an den Bergstationen der jeweiligen Gondeln stationiert und halten sich auch tagsüber dort auf. Langweilig wird ihnen definitiv nicht, denn zwischen den Einsätzen helfen sie in den verschiedensten Bereichen mit. Von der Auskunft über Bike-Strecken und der Weitergabe von Tipps und Tricks reicht das Spektrum noch viel weiter. Als Angestellte der Bergbahnen helfen sie auch zwischendurch beim Liftdienst mit oder unterstützen bei kleineren Reparaturarbeiten auf- und abseits der Bike-Strecken. Kurz gesagt helfen sie also mit, um alles rundherum am Laufen zu halten.
Kein Tag ist wie der andere, und genau das ist für die Mitarbeiter der Bike Patrol das Schöne an dieser Arbeit. Viele Radl-Retter verbinden bei ihrer Arbeit die Leidenschaft zum Biken mit dem Anspruch, anderen zu helfen. Einzigartig ist dabei, dass sie sich den ganzen Tag draußen in der Natur befinden und neben ihren Kernaufgaben täglich weitere Herausforderungen bewältigen. Wie man hört, ist es für viele ein wahrgewordener Traum, diesen Beruf tagtäglich ausüben zu dürfen.