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Die Storybase 2018
Es hat ein wenig den Anschein einer fröhlichen Klassenfahrt. Ein bunter Haufen an gutgelaunten und hochmotivierten jungen Leuten stürmte mit Kamera und Smartphone „bewaffnet“ den Skicircus. Begeistert erzählten sie via Social Media von ihren Erlebnissen und Abenteuern. Ein alltägliches Szenario? Nicht ganz, denn dieser fröhliche „Haufen“ waren 15 auf sozialen Netzwerken aktive Influencer der Storybase 2018.
„Es ist so toll“, schwärmen die Teilnehmer, als ich mich bei einer organisierten Schnapsverkostung bei Bartl Enn in Hinterglemm mit ihnen treffe. Sie sprühen voller Energie und Tatendrang und haben doch schon einige Abenteuer im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn abgehakt. Mit zwei zur Verfügung gestellten BMW xDrive konnten sie individuell nach Lust und Laune aus den angebotenen Programmpunkten wählen: Skidoo-Fahren in der Snowmobile-City, Lamatrekking oder gecoachtes Freeriden in Fieberbrunn, geführte, Skitour auf den Asitz in Leogang, Tandemparagleiten, Early-Morning Rides zu Sonnenaufgang, und und und...
Die Influencer
Wer sind die (Micro-)Influencer und Storyteller die auf Einladung des Skicircus eine Woche lang die Region erlebten und davon berichten? Laut Definition sind sie Personen, die aufgrund ihrer Präsenz im Social Media hohe Beachtung bei ihren Followern finden. Internet-Multiplikatoren sozusagen, deren authentischen Postings und Botschaften wie Mundpropaganda direkt in der Zielgruppe ankommen. Youtube, Facebook, Instagram und Twitter sind die Kanäle, die die, zumeist unter 30-Jährigen, mit ihren Fotos, Hashtags und Kommentaren bespielen. Den „klassischen“ Influencer gibt es übrigens in der Storybase 2018 nicht. Da ist Jure, der slowenische Reise-Blogger, der im Normalberuf Online-Tutor für Englisch ist. Normalerweise ist er mit seiner Frau Simona als „Slovenians travel“ unterwegs – 55 Länder haben sie bereits besucht. Der Digital Nomad, der seinen Job auch von einer Weltreise aus erledigen kann, sieht sich selbst gar nicht als Influencer. Doch seine rund 5000 Instagram-Follower warten schon gierig auf neue Erlebnisse, und wenn er von seinem ersten Ausflug in den Tiefschnee berichtet, dann sprudeln die Likes und Kommentare.
WLAN-Detox
Dann ist da der Gmundener Silvio, der begeisterte Freerider, der im Winter in jeder freien Minute in den Bergen Salzburgs unterwegs ist. Sein erster Eindruck vom Home of Lässig: „Der Skicircus ist hammermäßig zum Freeriden! Aber für mich gab es auch zusätzliche Highlights, wie das Skidoo-Fahren oder das Ski-Techniktraining, bei dem sogar ich als Freerider noch viel gelernt habe.“ Instagrammer & Co sind ja meistens schnell erkennbar am gezückten Smartphone, mit dem sie entweder fotografieren, filmen, Live-Videos moderieren oder Instagram Stories und Postings tippen. Die erste Frage bei der Ankunft gilt meistens dem WLAN-Passwort. Doch was passiert, wenn einmal kein Datennetz für das Streamen der News verfügbar ist? Der Filmer und Fotograf Michael von r-view-Productions lacht und meint: „Das ist keine Katastrophe! Im Gegenteil – wir alle genießen zwischendurch bewusstes WLAN-Detox. Etwa beim Welcome-Abend auf der Rammern-Alm gab es keinen Empfang. So hatten wir alle genug Gelegenheit uns kennenzulernen und uns zu unterhalten. Aber auch beim gemeinsamen Abendessen oder anschließendem Chillen im Chalet lautet die Ansage – Handy weglegen!“
Alte Hasen und Influencer-Newbies
Einige der Teilnehmer, wie eben der Kärntner Michael, sehen sich selbst gar nicht als Influencer und die Storybase ist für sie ziemliches Neuland und ein riesiges Abenteuer. Als leidenschaftlicher Skifahrer, Fotograf, Drohnenpilot und Filmer boten sich in der Storybase für Michael unzählige Möglichkeiten für perfekte Shots. „Ich war mit meinem ganzen Filmequipment mit den Freeridern unterwegs. Aber auch das Tandemparagleiten hat mir enorm viel Spaß gemacht. Die Vogelperspektive kenne ich als Drohnenpilot ja, doch erstmals bin ich selbst in der Luft gewesen. Doch eines meiner Highlight-Bilder entstand kurz vor Sonnenaufgang am Berg, als ich die Milchstraße mit Mond und dem Glemmtal auf ein Foto bannte.
Ein „alter Hase“ im Influencer-Business ist Jean-Paul. Der Fotograf aus Holland mit 22.000 Instagram-Followern folgte schon einigen Einladungen von Tourismusdestinationen, doch zum ersten Mal führte es ihn nun nach Österreich. „Früher gab es Journalisten, die für die Reise-Teile der großen Zeitungen in der Weltgeschichte unterwegs waren. Heute verlagert sich das Leseverhalten auf Online-Portale – und hier kommen wir ,Influencer’ wieder ins Spiel. Seit fünf Jahren bin ich als Fotograf für mein Instagram-Portal unterwegs, um schöne Bilder von allen Ecken der Welt zu machen“, erzählt der Holländer mit französischen Wurzeln, der seine täglichen Brötchen im Innendienst im Tulpenexport verdient. Besonders beeindruckt war Jean-Paul von der Möglichkeit, bereits bei Sonnenaufgang am Gipfel zu stehen und mit der Kamera schussbereit die ersten Sonnenstrahlen zu erwarten. „Diese Early-Bird Momente waren für mich ein absolutes Highlight. Aber auch der Austausch mit den anderen Influencern – eine so wild durcheinander gemischte Gruppe, die trotzdem so perfekt miteinander harmoniert.
Smartphone oder Kamera?
„Beides! Als Blogger hat man seine Kamera bei wichtigen Aktivitäten immer mit dabei“, meint Lulu aus Deutschland, die eigentlich Luisa heißt und Fitnesstrainerin und Studentin ist. Die 23 jährige schreibt nach der Storybase auf ihrem Instagram-Account: „Ich schaue zurück auf eine unglaubliche Woche. Ich habe zwar schon viele Skiresorts in den Alpen besucht, aber keines schlägt den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn! Ein Skigebiet, das alles bietet: Tiefschnee-Abfahrten, super Essen und Bars, Flutlicht-Parks für Action bei Tag und bei Nacht. Ich war mit dem Splitboard unterwegs, war Freeriden, Paragliden, ich wanderte mit Lamas, verkostete Schnaps und noch viel mehr.“
Die Euphorie-Welle der 15 Influencer ist auch Tage nach deren Abreise noch auf der Social Wall und in den Social Media Kanälen der Crew zu spüren und sorgt für positive Vibes für den Skicircus. Mit einer Community von insgesamt 500.000 Followern auf Facebook, Instagram, Twitter und Youtube ist die Region eine der stärksten Destinationen im alpinen Raum wenn es um Social Media geht. Das innovative Projekt der Storybase ging 2018 in die dritte Runde. Die Teilnehmer sorgten mit sogenannten Takeovers – also der Übernahme des Instagram-Channels – von SalzburgerLand und Visit Austria für starke Reichweiten. Viele Stories werden erst jetzt nach der Rückkehr verfasst und in diversen Blogs publiziert. Paul Kubalek, Digital Media Manager im Tourismusverband Saalbach Hinterglemm organisierte und betreute die Storybase. Er meint: „Im Skicircus setzen wir seit Jahren verstärkt auf Digital Marketing. Da kommt man um das Thema Influencer und Micro-Influencer nicht herum. Auch 2018 konnten wir ein super Mix an authentischen Charakteren zusammenstellen. Die reinen Followerzahlen sind übrigens nicht das einzige Auswahlkriterium. Kreativität und lässiger Content sind entscheidend. Eine organisch gewachsene, kleine aber relevante Community kann sehr wertvoll sein. Die kreativen Köpfe aus ganz Europa sorgten für authentischen Content aus der Region.“ Eine Neuauflage der Storybase ist im Juni 2018 sowie Januar 2019 geplant – Influencer, die Lust auf eine Teilnahme haben, können sich bei socials@saalbach.com bewerben.