- Tradition
DIY Adventkranz
Über alte Bräuche, neue Traditionen & allerlei Festliches zur Weihnachtszeit in Saalbach
Der Advent in den Bergen ist etwas ganz Besonderes. Tief verschneite Landschaften und liebevoll beleuchtete Dörfer – zahlreiche Adventveranstaltungen und unterschiedliche Weihnachtsbräuche machen diese Wochen für Einheimische und Gäste zur wohl romantischsten Zeit des Jahres. In der aktuellen Saalbach Story geht’s um den Adventkranz – in seinem Ursprung, mit seiner Geschichte und zum DIY mit dem Ansatz der Nachhaltigkeit. Dieses Modell ist recycelbar und ganz einfach zum Nachmachen – gemeinsam mit Kids eine tolle Beschäftigung an kalten Tagen. Außerdem gibt’s einige Tipps zu den schönsten Adventveranstaltungen in der Region. Viel Vergnügen beim Nachbasteln und Vorfreuen!
Winterliche Traditionen mit keltischen Wurzeln
Viele der Bräuche in den Alpen gehen auf die Kelten zurück. Sie waren vermutlich die Ersten, die zur Winterzeit frisches Tannengrün in ihre Hütten brachten - ein Symbol des Lebens in der dunklen Jahreszeit. Über die Zeit veränderten sich diese Traditionen auch unter dem Einfluss des christlichen Glaubens und so wurde aus den Tannenzweigen, die auf den Decken befestigt wurden, über die Jahrhunderte hinweg der Christbaum. Und auch im Adventkranz finden Experten viele Symbole der Kelten wieder.
Der Kranz als Kreis steht für den Jahreskreis. Für die Menschen früher war die Zeit kein lineares Konstrukt, sondern tief verankert in sich immer wiederholenden Zyklen, die die Natur vorgab. Das Immergrün der Tannen symbolisiert das Leben und die Lebendigkeit, die vier roten Kerzen am Kranz stehen für die Verbindung zur Geistigen Welt und zum Universum.
Traditionelle Adventkränze haben diese Farben und Formen behalten. An jedem Adventsonntag wird eine weitere Kerze entzündet und am 4. Adventsonntag sowie am 24. Dezember brennen alle vier. Noch immer ist es in vielen Familien Brauch, sich um den Adventkranz zu versammeln, selbstgebackene Kekse zu essen und alte Lieder zu singen. Eines dieser Lieder ist das bekannte „Es wird scho glei dumpa“ von Anton Reidinger. Auch in der Saalbacher Pfarrkirche gibt’s während der Adventzeit einen eindrucksvollen Adventkranz zu bewundern.
Der duftende DIY-Adventkranz – natürlich & recycelbar!
Das Bild des Adventkranzes hat sich in den letzten Jahren verändert. Wenn man über die Märkte spaziert, findet man zahlreiche unterschiedliche Varianten, Formen und Farben. Für euch gibt es heute die Anleitung zum Selbermachen – einen Adventkranz, der mit Naturmaterialien super einfach recycelbar ist. Ihr könnt den Kranz gemeinsam mit den Kindern binden – eine perfekte Beschäftigung für einen kalten November-Nachmittag!
Materialien für den Adventkranz
- 1 Strohring mit gewünschtem Durchmesser
- Frische Tannenzweige
- Draht
- Drahtschneider
- Vier Kerzen – wir haben uns für Honigwaben-Kerzen entschieden
- Vier passende Kerzenhalter
- Dekoration je nach Lust und Laune – wir verwenden selbst getrocknete Orangenscheiben, Zapfen aus dem Wald, Zimt und Dekorationselemente aus Holz
Und so einfach geht’s
- Die Tannenzweige werden überlappend um den Strohring gebunden, bis der Ring vollständig bedeckt ist.
- Die Kerzenhalter anstecken, die Kerzen darauf befestigen.
- Anschließend die Dekoration mit Draht fixieren. (Theoretisch kann auch Kleber verwendet werden – da wir den Kranz aber recyceln, verzichten wir darauf.)
Fertig ist der schöne, traditionelle Adventkranz – und schon am ersten Adventsonntag darf die erste Kerze entzündet werden. Das besondere, wenn ihr frisches Tannengrün, getrocknete Orangen, Honigwabenkerzen, Zimt & Co. verwendet: Der Kranz duftet herrlich nach Weihnachten!
Die Adventzeit ist vorbei – was tun mit dem Kranz?
Gerade zur Weihnachtszeit quellen vielerorts die Mülltonnen über. Wir entscheiden uns bewusst dagegen und verwenden die Bestandteile des Adventkranzes wieder!
Und so geht’s:
- Den Draht abwickeln und den Kranz in seine einzelnen Teile zerlegen.
- Das getrocknete Tannengrün sammeln wir, mörsern es und verwenden es als reinigendes Räuchergut (mehr zum Thema Räuchern und den Raunächten lest ihr in dieser Story).
- Die duftenden Orangenscheiben können als Putzmittel verwendet werden – einfach für drei Wochen gemeinsam mit Essig in einem Schraubglas in Wasser einlegen, dann ins Putzwasser geben – kann unverdünnt oder verdünnt verwendet werden.
- Wer möchte, kann den Strohkranz zu einem Türkranz umfunktionieren. Mit Wolle oder Zweigen umhüllen, mit den Zimtstangen und gewünschten Dekorationsmaterialien schmücken und an der Haustüre befestigen – ein einladender Willkommensgruß für Gäste! Mein Tipp: Das kann man super mit den Kids machen – sie haben Spaß am Umdekorieren und dem neuen Schmuck …
- Die Kerzenhalter können im Schrank verstaut und im nächsten Jahr wiederverwendet werden. Die Kerzen werden im Wasserbad eingeschmolzen und in Gläser gefüllt. Obendrauf streut ihr etwas Kaffeepulver. Ein super Trick für den Sommer, da die Kerzen mit Kaffeegeruch Mücken und Wespen fernhalten!
Und was gibt’s sonst so im weihnachtlichen Saalbach?
Adventveranstaltungen sorgen bei der ganzen Familie für feinste Weihnachtsvorfreude. Der Glemmer Adventzauber von einheimischen Vereinen, aufwändig gestaltete Krampuskränzchen, weihnachtliche Konzerte und vieles mehr sorgen für eine abwechslungsreiche und stimmungsvolle Vorweihnachtszeit. Auf den Märkten gibt’s Handwerk und Selbstgemachtes von heimischen Bauern und Produzenten, traditionelle Weihnachtslieder und regionale Adventköstlichkeiten wie das Kletzenbrot. Hier geht’s zur Übersicht der kommenden Veranstaltungen.
Ich wünsche euch eine herrliche Vorweihnachtszeit & viel Vergnügen!