- Kulinarik
Süße Kokosbusserl
Im Home of Lässig wird es langsam winterlich. Für mich beginnt jetzt die Zeit, in der ich mich zurückversetzt fühle in meine Kindheit. Die Adventszeit startet in meiner Familie traditionell mit dem Keksebacken. Erst wenn alle Keksdosen randvoll gefüllt sind wird das Haus auf Vordermann gebracht, weihnachtlich dekoriert, der Adventkranz gebastelt und die Sackerl des Adventkalenders für die Kinder mit kleinen Süßigkeiten befüllt. So steigt die Vorfreude aufs Weihnachtsfest und die Zeit vergeht beinahe wie im Flug.
Die Vorweihnachtszeit ist für mich ein Zusammenkommen mit Familie und Freunden. So treffe ich mich fürs heutige gemeinsame Keksebacken mit meiner Freundin Julia. Wir machen Kokosbusserl – meinen absoluten Favoriten unter den Weihnachtskeksen.
Ambiente ist alles
Vor dem Backen müssen wir aber erst einmal für Weihnachtsstimmung sorgen. Dazu gehört für mich der Duft von Weihrauch, den ich auf das Sieb meiner Duftlampe lege. Jetzt fehlen nur noch Weihnachtslieder um beschwingt zu starten. Bereits bei den ersten Tönen von „All I want for Christmas is You“ trällern wir fröhlich mit und vergessen dabei fast, dass wir nicht Mariah Carey auf Tournee, sondern Bianca und Julia, verabredet zum Kekse backen sind. Für das stimmige Ambiente ist also gesorgt, es kann losgehen!
Gib mir ein Busserl, ein Kokosbusserl
Spricht man bei uns im Home of Lässig von einem „Busserl“, dann ist ein Kuss gemeint. Wir verteilen heute aber keine Küsse, sondern backen die allerbesten Kokosbusserl. Diese weihnachtlichen Keks-Klassiker sind ein echter Resteverwerter, da bei vielen anderen Keks-Teigen nur die Dotter verwendet und so das übriggebliebene Eiweiß verarbeitet werden kann.
Rezept
3 Eiklar
200 g Staubzucker
200 g Kokosraspel
1 TL Zitronensaft
Zuerst müssen die Eier getrennt werden. Julia hat dafür ihre eigene Methode. Sie schlägt das Ei am Rand der Schüssel auf und lässt den Inhalt dann in ihre offene Hand fallen. So läuft das Eiweiß zwischen ihren Fingern in die Schüssel und der Dotter bleibt unversehrt in ihrer Handfläche. Denn bereits ein kleiner Dotterfleck würde genügen, um das Eiklar nicht steifschlagen zu können. Julia stellt den Mixer ab und lacht euphorisch: „Sollen wir den obligatorischen Eischneetest machen?“ Zögernd drehen wir die Schüssel mit dem Eischnee über unseren Köpfen um. So prüfen wir, ob das Eiweiß lang genug geschlagen wurde und im Idealfall nicht aus der Schüssel fällt. „Glück gehabt!“, wir sind trocken geblieben. Der Eischnee blieb in der Schüssel kleben.
Mit Feingefühl hebt Julia nun den gesiebten Staubzucker und anschließend die Kokosraspeln unter. Nach kurzem, sachten Rühren entsteht eine dicke weiße Creme. Diese verfeinern wir mit etwas Zitronensaft. Jetzt ist mein Part an der Reihe: Mit zwei Teelöffeln verteile ich Häufchen auf Oblaten. Aber die runden, dünnen Blättchen reichen nicht für unsere Masse. Ich muss Julia gestehen, dass ich immer wieder im Vorbeigehen genascht habe. Schon als Kind habe ich meiner Oma beim Backen die Oblaten stibitzt. Da wir aber Backpapier auf das Backblech ausgelegt haben kann ich für die restlichen Busserl die Creme direkt darauf zu Häufchen formen. Das volle Blech wird jetzt für circa 15 Minuten bei 170° C Heißluft auf mittlerer Schiene goldgelb gebacken.
Frühstart in die Keks-Saison
Das Beste kommt auch diesmal zum Schluss. Mit einem kleinen Anflug von schlechtem Gewissen verkosten wir die Kokosbusserl. Denn eigentlich ist es in unserer Familie Brauch, erst am 6. Dezember zum Hl. Nikolaus, die Kekse als Belohnung zu essen. Aber wir wollen ja sichergehen, dass sie dem Nikolaus auch schmecken werden und er uns nicht den Krampus schickt, um uns für Backfehler zu tadeln. Bei einer Tasse Tee aus Omas Teeservice lassen wir uns die Kokosbusserl auf der Zunge zergehen und beobachten die kleinen Schneeflocken, die mittlerweile draußen vom Himmel fallen. Besser könnte ein Backvormittag nicht zu Ende gehen, außer vielleicht mit einem Busserl unserer Männer als Belohnung.