- Kulinarik
Hütten-Hit: Kasnocken
Deftig, würzig und mit unverwechselbarem Käseduft – so lieben wir diesen typischen Hüttenklassiker aus dem Salzburgerland. Klassisch serviert im Eisen-Pfandl bringst du mit den echten Pinzgauer Kasnocken ein Stück Urlaubsfeeling in deine Wohnung.
Mit oder ohne Zwiebel? Hier scheiden sich bei den Kasnocken die Geister – die einen bestehen darauf, die anderen lassen sie weg. So hat bei diesem traditionellen Gericht jeder Koch so sein ganz eigenes Rezept. Doch eines haben alle Varianten gemeinsam: den mageren, geschmacksintensiven Pinzgauer Bierkäse und die unverwechselbare „Prinzn“, die sich knusprig am Pfannenboden absetzt. Wie man diesen kulinarischen Urlaubs-Hit daheim ganz einfach nachkochen kann, verrät Lois Riedlsperger von der Pfefferalm in Hinterglemm. In zweiter Generation ist er bereits Hüttenwirt auf einer der ältesten Skihütten im Home of Lässig. Im Jahr 2017 feierte man hier, auf der Sonnenseite des Glemmtals, das 300-Jahr-Jubiläum.
Nockerlteig – eine Gefühlssache
Warum die Kasnockn auf der 1717 erbauten Pfefferalm am Reiterkogel so beliebt sind? Lois und seine Frau Susi sind sich einig und verraten lachend: „Weil wir die Nockerl mit viel Liebe per Hand aus dem Nockerlteig stechen und weil jede Portion absolut frisch im Eisenpfandl zubereitet und serviert wird.“ Wie die Zubereitung des perfekten Nockerlteigs funktioniert, erklärt die Hinterglemmerin. „Man rührt das doppelgriffige Mehl mit acht ganzen Eiern und etwas Salz und Muskat an, fügt so viel Wasser hinzu, dass der Teig zäh vom Löffel tropft. Ist er zu fest, werden die Nockerl zu hart. Ist er zu flüssig, dann zerfällt der Teig zu Mus. Es ist eine Gefühlssache. Doch die richtige Konsistenz bekommt man schnell in’s G’spür!“, versichert Susi und während sie den Teig mit dem Nockenhobel ins kochende Salzwasser streicht, fügt sie hinzu: „Die Zubereitung der Nockerl ist mit etwas Zeitaufwand und Handarbeit verbunden, doch der Aufwand lohnt sich!“
Pinzgauer Kas aus der Region
Etwa fünf Minuten lässt die Köchin die kleinen Nockerl aufkochen. Dann werden sie abgegossen und gleich mit kaltem Wasser abgeschreckt. „Das ist wichtig, denn sonst garen sie weiter und werden viel zu weich“, erklärt Lois, der inzwischen den würzigen Pinzgauer Bierkäse in kleine Würfel schneidet. „Der Käse kommt von der Pinzgauer Molkerei und wird aus Milch aus unseren Bergen gemacht. Der ,Pinzgauer Kas’ ist sehr mager und dadurch eher kalorienarm. Damit die Nockerl nicht zusammenkleben, gießt man etwas kaltes Wasser in den Topf. Die nassen Nockerl werden dann auch ohne Zugabe von Öl in eine heiße Eisenpfanne gegeben – so brennen sie nicht an. Sind die Nockerl erhitzt, fügt man den kleingewürfelten Käse hinzu und verrührt das Ganze bei großer Hitze. Wenn sich der Käse am Pfannenboden und -rand anlegt, dann entsteht die beliebte Prinze. Jetzt muss man nur noch aufpassen, dass dieser knusprige Belag nicht anbrennt. Die in einem separaten Topf zerlassene Butter kommt nun über die Kasnockn – Butter ist ein Geschmacksträger und macht die Nockerl nochmal extra cremig. Der klein geschnittene Schnittlauch, der zum Schluss reichlich über die Kasnocken gestreut wird, kommt übrigens direkt aus unserem Almgarten. Jetzt wird nur noch mit Salz und Pfeffer gewürzt und fertig sind die echten Pinzgauer Kasnocken von der Pfefferalm." Selbstgemachte Röstzwiebeln sind das ideale Topping.
Eine aromatische Duftwolke schwebt über der Pfanne und kündigt das übrigens gänzlich vegetarische Gericht an. Während die Löffel hungrig in die cremigen Nocken tauchen und sich der Käse zäh in Fäden zieht, erklärt mir Lois noch lachend: „Kasnocken dürfen keinesfalls mit der Gabel gegessen werden! Den zähen Käse bekommt man beim Waschen des Bestecks zwischen den Zinken der Gabel einfach zu schwer raus!“
Pinzgauer Kasnocken von der Pfefferalm
Zutaten für 5-6 Personen:
Nockerlteig
- 1 Kilo doppelgriffiges Mehl Nr. 480
- 8 Eier ganz
- Salz und Muskat zum Würzen
- Wasser nach Gefühl
- 500 g Pinzgauer Bierkäse
- frischer Schnittlauch, klein geschnitten
- Salz, Pfeffer
- Zerlassene Butter